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Papierfabrik der Zukunft: Innovationen für den Klimaschutz

Die Klimaziele der EU sind für die Papierindustrie mit ihrem hohen Energiebedarf eine große Herausforderung. Eine neue Initiative entwickelt nun Lösungen für die Papierfabrik der Zukunft – ergebnisoffen und interdisziplinär. Ein spannendes Projekt, an dem wir uns als Gesellschafter aktiv beteiligen.

Die EU will bis 2050 klimaneutral werden und bis 2030 die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Gerade für die Papierindustrie ist das eine enorme Herausforderung: Mit 79 % hat sie zwar eine hohe Recyclingquote und sie konnte ihren spezifischen CO2-Ausstoß von 1995 bis 2018 um 36 % reduzieren. Mit einem Anteil von 6,7 % am gesamten Energieverbrauch liegt sie aber immer noch auf Platz 5 der deutschen Industriezweige.

Die Branche ist deshalb aufgerufen, Lösungen für eine energie- und ressourceneffizientere Papierherstellung zu entwickeln. Das hat sich die Initiative Modellfabrik Papier auf die Fahnen geschrieben. Ihr Ziel: eine klimaneutrale Papierfertigung bis 2050. Ihre Aufgabe: über neue Forschungsansätze zukunftsweisende Lösungen für die Papierproduktion zu schaffen, die – unter anderem – bis 2045 80 % des Energiebedarfs im Fertigungsprozess einsparen sollen.

Die Modellfabrik Papier wurde Ende 2020 als gemeinnützige GmbH und Trägergesellschaft mit insgesamt 15 Gesellschaftern gegründet. 20 Unternehmen, mehr als 100 Einzelpersonen, Verbände sowie renommierte Institute und Forschungsinstitutionen beteiligen sich inzwischen daran. Für die konkrete Umsetzung entsteht am Standort Düren in der Nähe von Köln ein Innovationszentrum mit einer Forschungshalle, Laboren und Büros. 2025 soll es fertiggestellt sein.

Aktive Mitgestaltung als Gesellschafter

Für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Produktion von Papier und Wellpappe-Verpackungen engagieren wir uns seit Jahrzehnten, vor allem durch die Nutzung erneuerbarer Energien und den Einsatz innovativer Technologien in der Produktion. 2019 haben wir dafür den World Corrugated Award als weltweit umweltfreundlichstes Unternehmen unserer Branche erhalten. Unsere aktive Beteiligung an der Modellfabrik Papier als Gesellschafter ist deshalb für uns nur ein logischer Schritt. Gemeinsam mit allen anderen Mitstreitern wollen wir die Verantwortung der Papierindustrie für die Erreichung der spezifischen Klimaziele in die eigene Hand nehmen. Als Gesellschafter haben wir die Möglichkeit, diesen Prozess aktiv zu treiben und mitzugestalten.  

Kein Bereich bleibt außen vor

Welche Stellschrauben es für die Erreichung der Klimaneutralität bei der Papierherstellung gibt, wissen wir heute noch gar nicht. Die Aufgabe ist jedoch ein weites Feld, was schon die fünf Primärbereiche illustrieren, mit denen sich die Initiative schwerpunktmäßig beschäftigt: Ganz allgemein geht es zunächst um eine Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz und die Einbettung in das Gesamtsystem einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft (Gesamtsystem und Energie). Im Fokus stehen darüber hinaus auch die Entwicklung alternativer und energieeffizienter Rohstoffe sowie neuer Prozesse und Verfahren in der Papierherstellung. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Digitalisierung: Die Analyse von Big Data und digitale Zwillinge sollen neue Einsichten bieten und bei der Entwicklung neuer Rohstoffe, Fertigungsverfahren und Kreislaufprozesse unterstützen. Und last but not least geht es auch um die Nutzung natürlicher Ressourcen wie beispielsweise der Windkraft für die Herstellprozesse. Damit knüpft die Modellfabrik Papier an die nationale Bioökonomie-Strategie der Bundesregierung an.

Stellschrauben Energiegewinnung, Verfahren und Rohstoffe

Zentral ist für die Papierindustrie sicherlich die Frage der Energiegewinnung, also vor allem die Generierung von Strom und Dampf. Über die Hälfte der benötigten Energie erfordert allein die Trocknung des Papiers. Vor diesem Hintergrund hat unser Unternehmen in den vergangenen Jahren mit unserem EBS-Kraftwerk in Weener sowie durch die Nutzung von Biomasse, Wasserkraft, Biogas, Windkraft und Photovoltaik die Grundlagen geschaffen für eine zunehmend unabhängige und saubere Energieherstellung. Ergänzend dazu soll die Modellfabrik Papier nun neue disruptive Methoden entwickeln, um auch im Bereich der Prozesse und Verfahren Energieeffizienz-Potenziale zu erschließen – zumal hinter der Rolle von Gas als Brückentechnologie inzwischen ja auch ein großes Fragezeichen steht.

Neben alternativen Methoden des Energieeinsatzes sollen im Rahmen der Initiative außerdem neue Verfahren, aber auch alternative Rohstoff-Eigenschaften oder chemische Additive entwickelt werden, um beispielsweise das Papier besser und schneller zu entwässern. Es geht um nichts weniger, als die Herstellung von Papier neu zu denken und dabei jeden Prozess zu hinterfragen.  

Erste Forschungsprojekte schon in diesem Jahr

Sieben beteiligte Forschungsinstitute haben inzwischen damit begonnen zusammenzustellen, auf welchem Stand der Forschung und Produktion wir aktuell sind. Auf dieser Basis werden sie anschließend Handlungsempfehlungen aussprechen. Das Spannende dabei: Es sind auch Institute dabei, die vorher noch nie etwas mit der Papierproduktion zu tun hatten. So sollen auch wirklich neue Ansätze eine Chance erhalten. Vier Forschungsprojekte wurden Mitte 2022 angestoßen. Für die Etablierung von Forschungsprojekten werden alle Bereiche unter die Lupe genommen; die Koordination läuft über die Modellfabrik. Sobald ein Forschungsprojekt freigegeben wird, können die beteiligten Unternehmen daran mitarbeiten, in der Regel über einen projektbegleitenden Ausschuss. Der Gesellschafterversammlung, die zweimal jährlich stattfindet, werden dann Zwischenberichte präsentiert.  

Ein ehrgeiziges Projekt braucht ein breites Netzwerk und kompetente Partner. Daher freue ich mich sehr, dass die Klingele Paper & Packaging Group Teil des Projekts „Modellfabrik Papier“ ist. Als Hersteller von Papier und Wellpappenverpackungen seit über 100 Jahren kennt Klingele die Herausforderungen der Branche. Und mit seinen stetigen Investitionen in die eigene Nachhaltigkeit und ressourcenschonende Produktion ist Klingele ein exzellenter Projektpartner mit viel Know-how. Unser gemeinsames Ziel mit der „Modellfabrik Papier“ ist, die gesamte Papierbranche nachhaltig und zukunftsweisend zu gestalten. 

Peter Bekaert, Geschäftsführer Modellfabrik Papier GmbH  

Modellfabrik reduziert auch Ihren CO2-Fußabdruck

Die Modellfabrik Papier ist nicht nur eine spannende Initiative mit offenem Ausgang, sondern ein wegweisendes Projekt, um die Klimaziele der EU durch innovative Maßnahmen zu unterfüttern. Nicht nur die beteiligten Unternehmen, sondern die gesamte Branche, aber auch die Gesellschaft haben Bedarf an neuen innovativen Lösungen zur Herstellung von Produkten, die wir alle täglich nutzen. Für die Branche und für unser Unternehmen bringt unsere Beteiligung an der Modellfabrik mit ihrem hochkarätigen Netzwerk aus Industrie und Forschung enorme Vorteile:  

Mittel- und langfristige Technologieentwicklungen werden früh transparent; so können wir strategische Entscheidungen, beispielsweise für Investitionen oder neue Technologieprojekte, mit diesem Wissen fundiert absichern. Die Initiative baut über die Forschungsprojekte neues technologisches Wissen auf, das schnell in der Industrie Einzug finden soll und damit auch unsere eigene Kompetenzentwicklung fördert. Und schließlich setzt die Modellfabrik Papier ein starkes Signal, dass sich die Papierindustrie proaktiv und intensiv um die Herausforderung einer klimaneutralen Papierfertigung kümmert. 

Von all dem profitieren jedoch auch Sie als unsere Kunden, denn mit umweltfreundlich hergestellten Papieren und Verpackungen reduzieren Sie Ihren CO2-Fußabdruck. Innovationen umzusetzen und neue Wege zu gehen war schon immer Teil unserer Unternehmensphilosophie. Wir freuen uns deshalb sehr, diese spannende Reise in eine klimafreundliche Zukunft aktiv zu begleiten.