Was sind ESD-Verpackungen?

ESD Verpackungen schützen sensible Elektronik gegen Schäden während dem Transport. Aber gegen welche Gefahren schützen sie, und wie funktioniert eine ESD Verpackung? Das erfahren Sie in diesem Artikel!

Was ist eine ESD-Verpackung?

Verpackungen mit ESD-Klassifizierung werden verwendet, um elektronische Geräte und Bauteile gegen Schäden durch elektrostatische Entladung zu schützen. ESD ist die Abkürzung für „electrostatic discharge“, die englische Übersetzung des Begriffs elektrostatische Entladung.

ESD-Verpackungen gibt es in verschiedenen Formen und aus unterschiedlichen Materialien. So gibt es Tüten, Schachteln, Schaumstoffe und Kartons, um Ihre elektronischen Bauteile bei Versand zu schützen. Durch diese Verpackungen können Produkte wie Grafikkarten, Mikrochips, Platinen und viele andere sensible Komponenten sicher und effizient an ihr Ziel gebracht werden.

Bildquelle: Harke, "Gigabit Desktop Network PCI Card inside an antistatic bag", 2009, Wikipedia.org

Warum ist ESD gefährlich?

ESDs sind durch große Potenzialdifferenzen entstehende Spannungsdurchschläge. Diese Durchschläge verursachen für kurze Zeit einen hohen elektrischen Strom, der bei elektronischen Bauteilen zu Schäden an verschiedensten Komponenten führen kann. Die ursächliche Potenzialdifferenz, welche zu Überschlägen führen kann, ist in den meisten Fällen eine Aufladung durch Reibungselektrizität.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass elektronische Bauteile die empfindlich gegenüber Elektrostatik sind in Verpackungen gelagert und Versendet werden, die möglichst wenige Potenzialdifferenzen zu den Bauteilen aufbauen – also solche, die wenig Reibungselektrizität generieren.

ESD-Verpackungen sind geprüfte, speziell für diesen Zweck entwickelte Verpackungen, die Bauteile gegen diese Art von Beschädigung schützen, und empfindliche Elektronik gegen die bei elektrostatischer Entladung entstehenden Ströme zu schützen.

Quelle & Mehr Infos

Wie schützen ESD-Verpackungen Elektronik?

ESD-Verpackungen bestehen aus elektrisch ableitfähigen Materialien. Diese können durch elektrostatisch dissipative Kunststoffe mit metallbedampfter Beschichtung ableitfähig sein, oder durch Lacke, Drucke und Füllstoffe mit ableitenden Eigenschaften elektrostatische Entladungen verhindern.

Neben Verpackungen, die gegen ESD schützen, gibt es auch solche, die zusätzlich auch Schirmwirkungen gegen statische elektrische Felder bieten. Je nach Empfindlichkeit gegen ESD und elektromagnetischen Felder, werden verschieden zertifizierte Verpackungen genutzt. 

Gegen Elektrostatik schützende Verpackungen sind heute in Einzelhandel und E-Commerce nicht mehr wegzudenken und schützen Elektronik zuverlässig im Lager und Versand.

Welche ESD-Klassifizierungen gibt es?

Da der Versand von elektronischen Bauteilen heute weit verbreitet ist, haben sich verschiedene Standards und Normen zu ESD-Verpackungen entwickelt, die unterschiedliche Grade an Schutz für Komponenten und Bauteile bieten.

Das Deutsche Institut für Normierung definiert in der DIN EN 61340-5-3 folgende Klassifizierungen von ESD Verpackungen:

  • ESD-C Conductive: Leitfähig; Widerstand zwischen 1kΩ und 1MΩ
  • ESD-D Dissipative: Ableitfähig; Widerstand zwischen 1MΩ und1TΩ
  • ESD-S Shielding: Abschirmend; abschirmend gegen elektrostatische Entladungen
  • ESD-F Electrostatic Field Shielding: Abschirmung gegen elektrostatische Felder

Je nach Empfindlichkeit der Bauteile sind verschiedene Schutzstufen für den Versand notwendig. Die DIN beschreibt Verpackungen, die neben durch elektromagnetische Abschirmung Bauteile auch gegen elektrostatische Felder abschirmen können. Allerdings sind oft leitfähige und ableitfähige Verpackungen ohne Abschirmung gegen Felder bereits ausreichend um elektronische Komponenten auf dem Transportweg vor Schäden zu schützen.

Quelle

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